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Mit ihrem Roman über die Augustinerbier-Dynastie legt Marta Haberland ein eindrucksvolles Werk vor – fesselnd erzählt und sorgfältig recherchiert. Im Zentrum stehen nicht die bekannten Markenbilder – der Mönch, die Initialen J.W., der süß-würzige Duft an der Landsberger Straße –, sondern die Menschen dahinter. Genauer gesagt: die Frauen.
Der Roman beginnt im Jahr 1844, einer Zeit der Unruhen. Nach blutigen Bierkrawallen stirbt Anton Wagner, Gastwirt und Augustinerpatron und hinterlässt seiner Frau Therese nicht nur fünf Kinder, sondern ein krisengeschütteltes Unternehmen. Die Gesellschaft erwartet ihren Rückzug, vielleicht sogar den Verkauf der Brauerei. Doch Therese widersetzt sich. Mit Mut, Weitblick und unternehmerischem Geschick übernimmt sie die Leitung und stellt sich entschlossen der Männerwelt entgegen.
Was folgt, ist nicht nur die Geschichte einer Frau, sondern ganzer Generationen: "Thereses Töchter", wie sie im Buch genannt werden, prägen die Augustinerbrauerei über Jahrzehnte hinweg bis hin zu Edith Haberland-Wagner, der letzten Haupteigentümerin aus der Familie Wagner. Ihr Vermächtnis: die Gründung einer Stiftung, die das Erbe wahrt und soziale Verantwortung übernimmt.
Marta Haberland schreibt mit erzählerischer Eleganz und spürbarer Nähe zu ihren Figuren. Der Roman verbindet historische Fakten mit einer lebendigen Handlung. Es ist eine Geschichte über weibliche Stärke, über Widerstand, Wandel und Werte und über ein Unternehmen, das heute fester Bestandteil Münchens ist.
Ein packender Familien- und Unternehmerinnenroman, der Geschichte nicht nur erzählt, sondern erlebbar macht. Eine gelungene Hommage an Münchens berühmteste Brauerei und an die Frauen, ohne die es sie so nicht gäbe.