Wenn man das schöne Städtchen Weimar besucht, kommt man an zwei Persönlichkeiten nicht vorbei:
Goethe und Schiller.
Schon zu Lebzeiten Freunde, liegen sie auch im Tod vereint in der Fürstlichen Gruft auf dem historischen Friedhof in Weimar
Aber liegen die beiden wirklich seit knapp 200 Jahren friedlich im Tod vereint nebeneinander?
Ist das tatsächlich Schiller, der dort in der dunklen Gruft in seinem Sarg liegt?
Versetzen wir uns doch einfach zurück ins Jahr 1805 und versuchen, das Rätsel zu lösen...
Am Abend des 1. Mai treffen sich beiden Schriftsteller noch einmal flüchtig auf dem Weg ins Schauspielhaus. Man begrüßt sich herzlich und wechselt ein paar Worte, nichtsahnend, dass es das letzte gemeinsame Treffen ist, denn nur wenige Tage später, am 9. Mai verstirbt Schiller an den Folgen seiner schweren Krankheit
Goethe, der zu dieser Zeit ebenfalls stark kränkelt, erfährt die traurige Nachricht erst nach der Beisetzung Schillers auf dem Jakobsfriedhof und ist zutiefst betrübt über den Tod seines Freundes
Das Kassengewölbe, in dem Schiller beerdigt ist, muss Ende 1825 dringend geräumt werden, da "fast gar kein Sarg mehr hineingestellt werden könne". Hier herrscht ein Chaos von Moder und Fäulnis und man ist sich nicht sicher, ob man anhand der Namensschilder die richtigen Gebeine von Schiller vor sich liegen hat. Daher wird das Unternehmen abgebrochen
1826 wird die völlig überfüllte Grabstätte jedoch endgültig aufgehoben und man sucht die vermeintlichen Knochen Schillers zusammen, um sie in die Anna Amalia Bibliothek zu bringen,
wo sie zunächst aufbewahrt werden sollen.
Goethe, der über den Tod seines Freundes einfach nicht hinwegkommt,
entwendet den Schädel aus der Bibliothek, um ihn mit nach Hause zu nehmen
Der Schädel, welcher nun auf Goethes Schreibtisch liegt, bewegt ihn zu seinem Gedicht
"Bei Betrachtung von Schillers Schädel"
"Im ernsten Beinhaus wars, wo ich beschaute,
wie Schädel Schädeln angeordnet paßten;
Die alte Zeit gedacht ich, die ergraute.
Sie stehn in Reih geklemmt, die sonst sich haßten,
und derbe Knochen, die sich tödlich schlugen,
sie liegen kreuzweis, zahm allhier zu rasten"
Natürlich bleibt der Diebstahl nicht lange unbemerkt und Goethe muss seinen Raub zurückgeben.
Schillers Schädel kommt mit sämtlichen Gebeinen in die Fürstliche Gruft
Wenige Jahre später wird auch Goethe mit über 80 in der Gruft bestattet.
Seine Familie jedoch findet man in dem Familiengrab hier auf dem Friedhof
Allerdings ergeben heutige DNA Analysen, dass die Gebeine gar nicht zu Schiller gehören.
Was für ein Chaos, wer liegt nun in dem Sarg neben Goethe?
Keiner, denn die Gebeine wurden entfernt und der Sarg bleibt leer... aber wo ist nun Schiller?
Diese Frage wird wohl so schnell nicht geklärt werden.
Und zum Glück hat Goethe das nicht mehr mitbekommen,
denn sonst würde sich der alte Herr wohl im Grabe rumdrehen...
Aber auch ohne Schillers Schädel hat sich der Besuch der Kruft und des Friedhofes gelohnt.
Eine wahre Ruhe herrschte dort und bei solch schönem Wetter war es auch gar nicht gruselig
Und wie ist es mit Euch?
Geht Ihr auch gerne über alte Friedhöfe und bestaunt die wunderbaren alten Grabsteine?
Nun aber genug von Raub und dunklen Geschichten.
Ich wünsche Euch einen wunderbaren Tag. Genießt den Sommer!!!
Ich werde heute jede Minute genießen...
♥ Herzige Mittwochsgrüße ♥
Alt ja , Friedhöfe nicht unbedingt .Am Tag um zu schauen schon , aber wenn es dämmrig wird ...ne lieber nicht
AntwortenLöschenMan möge Schiller & Goethe wünsche das sie sich im Himmel begegnet sind . Interessanter Post :)
LG Heidi
Ich liebe diese alten Friedhöfe, liebe Nicole! Sie strahlen soviel Ruhe und Frieden aus. Ziemlich makaber, nicht wahr?! Der Friedhof in Weimar scheint ein ganz besonderer zu sein. Vielen Dank für's Mitnehmen. Ganz herzliche Grüße, Nicole
AntwortenLöschenGuten morgen meine liebe Nicole,
AntwortenLöschenein wunderbarer Bericht; bin wieder mal sehr angetan!
Auch ich liebe "alte" Friedhöfe; wir sind ja sehr viel unterwegs und wenn es möglich ist schau'n wir sie an. Wir haben sogar einmal auf einen Friedhof im Ausland ein wirklich altes Familiengrab aus grauer Vorzeit entdeckt. Sehr beeindruckend sind für mich die Jufenfriedhöfe mit den interessanten Grabsteinen..... ach, ich muss jetzt aufhören sonst wird's ein Roman.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit
Ganz ♥liche Grüße
Karin
Liebe Nicole,
AntwortenLöschendas ist ein sehr interessanter Bericht.
Sonnige Grüße
Elisabeth
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenwas für ein schöner alter Friedhof, dazu noch so geschichtsträchtig! Danke für die schönen Einblicke! Ich mag alte Friedhöfe gern, sie haben so eine ganz bestimmte Ruhe, die sie ausstrahlen!
Ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Tag mit vielen Glücksmomenten!
♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥
Liebe Nicole, was für ein schöner Post. Ja, Weimar ist immer eine Reise wert.
AntwortenLöschenIch mag es auch über alte Friedhöfe zu spazieren, irgenwie hat es etwas magisches. Die Gräber und Gruften oft aufwendig und wunderschön verziert. Diese Ruhe überträgt sich irgendie und so schreitet man erführchtig die Wege entlang... Nicht jeder besucht gerne Friedhöfe, ich ja, gehört zum Leben dazu und die Geschichte der einzelnen Personen ist oft sehr interessant - die der beiden Herren in Deinem Post ja auf jeden Fall.
Vielen Dabk fürs zeigen.
Liebe Grüße von der Insel Rügen, Mandy
Guten Morgen Nicole,
AntwortenLöschendanke dir für´s Mitnehmen auf den Friedhof in Weimar und die Geschichte dazu.
Auch gehe gehe gerne über alte Friedhöfe. Als Kind mochte ich die Friedhöfe im Alpenraum, weil dort immer die Bilder der Toten auf den Grabkreuzen sind. Die Verstorbenen bekamen dadurch ein Gesicht. Waren sie alt oder jung. Als Kind fand ich das spannend zu sehen und habe mir dann immer Geschichten dazu überlegt, warum diese Menschen verstorben sind. Seltsam oder?
Schluss damit!
Ich wünsche dir einen schönen Sommertag, ohne Unwetter.
Tina
Heute gehe ich eher selten über Friedhöfe. Aber als unser Sohn bzw. später unsere Patenkinder klein waren, habe ich deren Kinderwagen gerne dort geschoben - allein wegen der Ruhe dort.
AntwortenLöschenHerzlichst Ulla
Hallo Nicole,
AntwortenLöschenalte Friedhöfe haben schon etwas magisches an sich. Früher bin ich sehr gerne auf den Friedhof gegangen, aber seit dem die Einschläge in der Familie immer näher gekommen sind, meide ich die Friedhöfe. Deine Bilder und die Geschichte um Schiller und Goethe fand ich total interessant.
Liebe Grüße
Silke
An der ist glatt eine Krimischriftstellerin verloren gegangen ;-)). Ja die Gruft hat es schon in sich, empfindliche Gemüter mögen es nicht so sehr, dort hinunterzusteigen. Ich mag den Historischen Friedhof wegen des Grüns und der Ruhe. Leider habe ich oft auf der anderen Seite des Friedhofs zu tun.
AntwortenLöschenIch sehe auch ein Foto der Russisch-Orthodoxen Kirche. Die hat zwar wenig mit Goethe und Schiller, aber viel mit Weimar zu tun und ist ebenfalls einen Besuch wert.
Herzlichst, Petruschka
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenIch liebe diese alten Friedhöfe und ich gehe gerne dahin vor allem jetzt im Sommer:)
Deine Geschichte ist sehr interessant:) klasse geschrieben.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag.
Liebe Grüße
Karina
Hey das war echt spannend! Danke für die tolle Geschichte, kannte ich gar nicht. Und um deine Frage zu beantworten: Ja, ich gehe gerne auf Friedhöfe, weil sie so friedlich und melancholisch sind. In Deutschland sind Friedhöfe wunderschöne Parks mit viel Grün und Teich, deshalb gehe ich gerne dort spazieren und auch um einfach alleine zu sein.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Papatya
Hallo Nicole,
AntwortenLöschenecht interessant deine Geschichte und nun kann man wirklich überlegen wo was von wem liegt. Die zwei Legenden sollen trotz allem in Frieden ruhen ;)
Lieber Gruss Heidi
Liebe Nicole,
AntwortenLöschengruselige Geschichten servierst du uns hier zu schönen Fotos.
Puh, also die Vorstellung den Schädel seines Freundes zu Hause zu haben, ist schon reichlich skuril.
Doch, ich mag es auch, über Friedhöfe zu spazieren.
Der alte Friedhof in Berlin mit dem Grab meiner Uroma erschien mir als Kind ganz verwunschen.
Leider fanden wir ihn erschreckend leer, als wir 2015 dort waren.
So schade, dass immer mehr Friedhöfe eingeebnet werden. (Wobei ich für mich selbst auch eine andere Bestattungsform wünsche.)
Claudiagruß
Was ein herrlicher Post liebe Nicole, rotz des ernsteren Themas sehr erheiternd ;))... ich mag alte Friedhöfe ♥
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Christel
Liebe Nicole,
AntwortenLöschendas hast du sehr spannend geschrieben und toll bebildert, ich mag alte Friedhöfe sehr und mir gruselt es da auch nicht, es gibt so wunderschöne Friedhöfe und ich finde es bizarr den Kopf eines Freundes als Briefbeschwerer vielleicht daheim auf dem Schreibtisch zu haben, das hat was, ich hoffe aber nicht, dass das irgendwann ein neuer Trend wird...
Alles Liebe von Tatjana hab einen schönen Tag
PS Solltest du mal nach Salzburg kommen auch dort gibt es zwei wunderschöne Friedhöfe die sehr lohnen dort zu verweilen
Danke für den schönen Post und die tollen Bilder
AntwortenLöschenLG
Elma
Schöne Bilder. Brautkleider online bestellen
AntwortenLöschenNa hoffentlich hast du gestern jede Minute genossen. liebe Nicole!
AntwortenLöschenAlte Friedhöfe haben was, zweifelsohne. Ok, da bekommt man mich tatsächlich nur bei Tageslicht und Sonnenschein hin. aber dann kann ich stundenlang die alten Grabsteine und Gruften bewundern.
ganz liebe Grüße
Nicole
In Weimar wohnen wir übrigens imm er neben diesem Friedhof....
AntwortenLöschenSchöne Aufnahmen!
LG
Astrid
Das ist echt eine interessante Geschichte! Sowas kannst du bitte ruhig öfter erzählen, ich liebe Geschichte.
AntwortenLöschenZu Friedhöfen hab ich ein gemischtes Verhältnis, einerseits faszinieren sie mich und früher war ich gern am Friedhof und hab mir vor allem die Gräber der k&k Zeit und die Ehrengräber angeschaut. Aber seit mein Papa gestorben ist, tu ich mir schwer damit.
Alles Liebe Babsy