*Buch-Werbung
Gestern haben wir mit Freunden unsere neue Grillecke eingeweiht.
Und es hat nicht geregnet, juchhu, was hatten wir für ein Glück.
Es war zwar nicht so schön wie vor ein paar Wochen in Hannover, aber trocken und einigermaßen mild.
Damit konnten wir sehr gut leben...
In Hannover habe ich auch die alte Grotte mit Werken von Niki de Saint Phalle besucht.
Kennt Ihr diese drallen und bunten Figuren der französisch-schweizer Künstlerin?
Am Leibnizufer in Hannover sieht man diese überlebensgroßen Frauenfiguren als Teil der Skulpturenmeile.
Aber auch die alte Grotte im Großen Garten hat Niki de Saint Phalle nach ihren Entwürfen 1999 ausgestattet. Eine ihrer letzten Arbeiten, da sie 2002 verstarb
Vom Sterben und einer starken Witwe handelt heute auch meine Buchvorstellung.
Zehn Jahre lang versuchte Brenda Strohmaier, ihren Freund vom Heiraten zu überzeugen.
Kaum hatte er endlich "Ja" gesagt, war sie plötzlich Witwe. Mit 44. Fort war ihr kluger, schöner Mann, zurück blieb sie mit Trauerschmerz plus Bürokratie. Und Fragen.
Wie soll das gehen, so ein Leben und Lieben danach?
Kann man mit Mitte 40 noch mal von vorne anfangen?
Sie beschließt, der erzwungenen Rückkehr ins Single-Dasein ein paar neue Erkenntnisse abzutrotzen.
Reist ein paar Monate durch die Welt, konsultiert Nachlassexperten, Meditationslehrer, Friseure, küsst eine Frau.
Fazit ihrer irrwitzigen Odyssee: Bedingt lustig, dieses "verwitwet". Aber verdammt lehrreich.
Beim Cover und Titel dachte ich erst an einen Krimi.
Aber Brenda Strohmaier, geb. 1971, lebt heute als Stilredakteurin der WELT in Berlin und kümmert sich um Trends aller Art.
Nach dem Tod ihres Mannes Volker versucht sie, dem neuen Familienstand als Witwe neuen Glamour zu verleihen.
Im Buch geht es zum Beispiel um Fragen wie, was mache ich mit den Eheringen.
Sie findet übrigens eine wirklich hübsche und tragbare Schmucklösung dafür.
Wie gestalte ich das Grab meines Mannes.
Er war großer Hertha Fan und hat jetzt eine kleine stilistische Ausgabe des Olympia-Stadions als Grab mit einem Ministück des original Fußballrasens.
Es geht um Patientenverfügungen, Vollmachten, die Frage, wer erbt was nach dem Tod, wie organisieren wir eine Beerdigung, die auch dem Toten gefallen hätte.
Aber natürlich auch um die Trauer, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist.
Volker war lange Jahre chronisch krank, starb aber letztendlich an einem Fehler der Ärzte.
Das Krankenhaus verklagen und eine Obduktion erwirken oder den Toten doch lieber friedvoll verabschieden?
Anrührend aber nicht kitschig sind auch die Briefe, die Brenda an ihren verstorbenen Mann schreibt und ihn damit über ihr Leben auf dem Laufenden hält. Darin erzählt sie von ihrer Auszeit in Brüssel und Los Angeles, ihrem ersten Kuss als Witwe, ihrer neuen Frisur.
Das alles auf eine wunderbar erfrischende Art, der auch den Stil ihrer Kolumnen in der WELT ausmacht.
Alles in allem ein lesenswertes Buch über das Leben fast immer taffen Witwe und ein kleiner Ratgeber,
was man alles schon vor dem Tod und danach beachten sollte.
Aber auch ein Aufruf, das Leben zu genießen, denn es kann so schnell vorbei sein!
Vielen Dank an den Penguin-Verlag*, welcher mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Bei der Rezension handelt es sich um meine eigene Meinung, die in keiner Weise beeinflusst wurde!
Das Leben genießen, das habe ich an dem herrlich sonnigen Vormittag in Hannover auch getan.
Die dreiräumige Grotte mit der Eingangshelle in Gelb-Orange und dem Spiegel- und Nachtraum lädt zu einer kleinen Pause ein, bevor man dann den Großen Garten weiter erkundet.
Ich werde gleich den ersten Flohmarkt für dieses Jahr erkunden,
darum bin ich jetzt auch schon wieder weg.
Mal schauen, was es Schönes zu entdecken gibt
Und Euch wünsche ich einen schönen Sonntag,
ganz liebe Grüße