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Gibt es für Euch einen Unterschied zwischen Zuhause und Heimat?
Bei mir ja, denn mein Zuhause ist seit 20 Jahren unser Haus, in dem wir als Familie wohnen.
Hier bin ich glücklich und fühle mich wohl.
Hier bin ich glücklich und fühle mich wohl.
Heimat jedoch ist der Ort, in dem ich geboren und groß geworden bin.
In meinem Fall ist das Köln...
Aber es gibt auch eine zweite Heimat, eine Art Seelenheimat, nämlich Berlin.
Seit meinem 13. Lebensjahr verbrachte ich eine Woche der Sommerferien in Ost- sowie in Westberlin.
Denn in beiden Teilen wohnten Verwandte meiner Mutter.
Zuerst fuhren meine Mutter und ich jedes Jahr mit dem Auto nach Berlin.
Dann, mit 15, durfte ich auch ganz alleine mit dem Zug und jeder Menge Herzklopfen den Weg fahren.
Das war ja zur damaligen Zeit kein leichtes Unterfangen...
Zuerst bis Bahnhof Zoo, dort holte mich die erste Tante ab, die im Westen wohnte.
Ein paar Tage später nahm mich dann an der Friedrichstraße die nächste Tante in Empfang und ich verbrachte ein paar Tage im Osten Berlins. So lernte ich beide Teile Berlins kennen. Das ging so bis zur Wende.
Und auch danach hörten die Besuche und meine Liebe zu Berlin nicht auf.
Mindestens einmal im Jahr waren wir dort, nur die letzten vier Jahre machten wir Pause.
Beide Tanten waren mittlerweile verstorben und damit ist auch ein kleines Stückchen Heimat weggefallen
Trotzdem schlägt mein Herz jedes Mal wieder etwas schneller und ich freue mich unheimlich,
wenn ich mich der großen Stadt näher.
Von Berlin zur Zeit des Mauerbaus handelt das Buch, welches ich Euch heute vorstellen möchte:
Danke an den *Goldmann Verlag für die kostenlose Bereitstellung des Buches!
Die Freiheit beginnt auf der anderen Seite
Sie wusste von der Flucht ihrer Eltern aus der DDR. Doch die erschütternde Wahrheit kommt erst nach Jahrzehnten ans Licht. Als ihr Vater an Demenz erkrankt, verrät er unabsichtlich dramatische Details aus dem Jahr des Mauerbaus 1961.
Die Geschichte von der Flucht ihrer Eltern aus der DDR kennt Britta Hofmeister seit Kindesbeinen.
Sie selbst kam in der Bundesrepublik zur Welt, wuchs mit ihren Geschwistern behütet auf und hatte nie Grund, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Bis ihr Vater an Demenz erkrankt. Zunehmend verwirrt, beginnt er, von früher zu erzählen. Und bald wird klar:
Was bei der Flucht 1961 wirklich geschah, hat er jahrzehntelang verschwiegen.
Nun kommt die dramatische Wahrheit ans Licht und stellt die Familie vor eine Zerreißprobe....
In diesem Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert, erzählt die Älteste der drei Geschwister ihr Leben im beschaulichen Saarland ab Januar 2014. Ihre Eltern, die jedes Winterhalbjahr auf Mallorca leben, kommen vorzeitig zurück, weil der Vater am Herz behandelt werden muss.
Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass er an Demenz leidet, was die drei Geschwister wie auch die Mutter zuerst nicht wahrhaben möchten.
Je verwirrter der Vater wird, desto mehr erinnert er sich an die Vorbereitungen der Flucht im August 1961 vom Osten rüber nach Spandau.
Immer wieder wird der Leser von 2014 ins Jahr 1961 zurückgeführt, was das Buch schnelllebig und interessant zu lesen macht.
Man erfährt mehr über das junge Paar Ernst und Leni, ihre Familie und ihre Schwierigkeiten in der DDR.
Auf der anderen Seite erlebt man Ernst und Leni als altes Ehepaar im Saarland,
wie sie mit der Krankheit versuchen zu leben, wie Ernst immer mehr den Kontakt zu seinem jetzigen Leben verliert.
Am Ende freut man sich mit dem sympathischen jungen Paar, dass die Flucht über die Grenze gelungen ist, ist aber gleichzeitig betroffen, wie die Krankheit dem Vater jede Persönlichkeit raubt.
Ein Buch, welches ich in einem Rutsch gelesen habe, da ich auf das Ende hingefiebert und
in dem ich viele bekannte Ecken Berlins wieder getroffen habe.
Von mir gibt es 5 ★★★★★
Und, wo ist Eure Heimat und wo Euer Zuhause?
Gibt es bei Euch auch eine Seelenheimat?
Ganz liebe Dienstagsgrüße