Sonntag, 24. Dezember 2023

Weihnachten ist da... und das Ende der Reise durch den Advent naht


Heilig Abend steht vor der Türe und damit endet normalerweise die Reise durch den Advent
Aber dieses Jahr nicht, denn morgen gibt es noch eine liebe Teilnehmerin... dazu nachher mehr.

Denn jetzt möchte ich Euch eine kleine Geschichte erzählen.
Nehmt doch Platz, einen Keks oder doch lieber ein Stück frischen Rosinenstuten?
Dazu Tee oder Kaffee?


Koblenzer Weihnachtsmarkt


Melwin war ein Engel.

Kein besonders bedeutender Engel. Er saß nicht zur rechten Hand Gottes.
Wenn alle Engel sich versammelten und sich niedersetzten, um Gottes Weisheit zu vernehmen, 
blieb Melwin im Hintergrund stehen. Melwin stand da, mit Eimer und Besen, und wartete. 
Und wenn er irgendwo ein Stäubchen entdeckte, rannte er gleich hin und kehrte es in seinen Eimer.

Das war keine besonders große Aufgabe, wirklich nicht. Engel sind schrecklich sauber. 
In tausend Jahren konnte es vorkommen, daß einmal eine kleine Feder von irgendwoher herabschwebte. 
Aber Melwin war sofort zur Stelle und kehrte sie auf.

Er wäre ja eigentlich lieber Wolkenwäscher gewesen. Oder noch lieber Sternputzer.
Jedesmal, wenn am himmlischen Anschlagbrett eine freie Stelle angezeigt wurde, war Melwin als erster da.
Aber wenn er dann den Wolkenschrubber nehmen und die Wolken abschrubben sollte, war das Ding so groß, 
daß Melwin selbst unter die Borsten geriet und geschrubbt wurde.

Und auch die Putztücher der Sternputzer konnte Melwin kaum hochheben. Wenn es ihm einmal gelang, 
dann blähte sich das Riesentuch auf und hüllte ihn in seine großen, weichen Falten, 
so daß er überhaupt nicht mehr zu sehen war.


Danke liebe Gabi für Dein schönes Weihnachtspäckchen


Der Stern hat schon seinen Platz gefunden


Aber Melwin gab nicht auf. Und eines schönen Tages - wer hätte das gedacht -, war er nicht nur als erster da, um sich zu bewerben. 
Er war sogar der einzige.
»Was denn, bin ich zu früh?« fragte Melwin den Engel vom Dienst. Der Engel vom Dienst sah gar nicht von dem großen Hauptbuch auf, sondern schrieb weiter, Zeile um Zeile, mit dem langen Federkiel. 
»Nein«, sagte er.
»Oder bin ich zu spät?« fragte Melwin.
Der Engel vom Dienst malte den Querstrich des Buchstabens T und setzte einen Punkt auf das i. 
»Du bist rechtzeitig gekommen.« Er hielt Melwin ein Putztuch hin.

»Geh zehn Millionen Meilen in westlicher Richtung und dann einen Schritt nach links. Da findest du den Stern, dem du zugeteilt worden bist.« Melwin traute seinen Ohren kaum.
Er war Sternputzer geworden.


Auf dem Weg in die Kanzlei - weihnachtliche Stadtmauer in Lahnstein


Und seinen Augen wollte er auch nicht trauen: Das Putztuch hatte genau die richtige Größe für seine Hände.
»Es ist nur ein sehr kleiner Stern«, sagte der Engel vom Dienst. »Willst du die Arbeit übernehmen?«
»Oh ja, natürlich! « rief Melwin.
»Gut. Alle anderen haben nämlich abgelehnt.«
Es war auch wirklich kein Stern, mit dem man als Sternputzer viel Aufsehen erregen konnte. 
Er war schon sehr, sehr klein und glänzte nur matt.

Aber er war alles, was Melwin sich je gewünscht hatte. Er putzte seinen Stern morgens und nachmittags.
Und spät abends, wenn die anderen Sternputzer ihre Poliertücher schon weggelegt hatten, wischte und rieb Melwin immer noch weiter. Wenn er dann schließlich nach Hause gehen wollte, 
konnte er sich kaum losreißen.

Immer wieder kam er zurück und wischte noch mal mit dem Ärmel über den Stern.
Und ganz allmählich, nach und nach, viele Tage, viele Jahre, vielleicht sogar zweitausend Jahre später, 
fing Melwins glanzloser Stern an zu glänzen.


Auch Dir ein dickes Danke liebe Tilla für den süßen Engelzuwachs 


Der Himmelsstrich, wo er stand, war früher finster und unheildrohend gewesen. 
Nun wurde er heller und freundlicher. Melwin war bei seiner Arbeit so froh, daß die Zeit verging wie im Fluge. 
Und er hätte auch bestimmt nichts von dem großen Wettbewerb erfahren, 
wenn sein Freund Gamaliel ihn nicht besucht hätte.
Aber Gamaliel kam zu Besuch, und als er sah, wie Melwins Stern glänzte und funkelte, sagte er: 
»Du solltest dich mit deinem Stern an dem großen Stern-Wettbewerb beteiligen, Melwin. «
Melwin sah sich nach seinem Stern um. »Er ist sehr klein für einen Wettbewerb.«
»Von groß oder klein war nicht die Rede«, sagte Gamaliel. »Du hast da einen sehr schönen, strahlenden Stern, Melwin.« 
»Das stimmt«, sagte Melwin.

Diesmal war Melwin aber nicht der erste in der Reihe.
Nein, er war der Aller-Allerletzte. Vor ihm standen die großen Sternputzer-Engel, 
einer immer noch größer und mächtiger als der andere. 
Und jeder trug einen riesengroßen, leuchtenden Stern.
Gamaliel stieß Melwin mit dem Ellenbogen an. »Vielleicht hätten wir doch nicht herkommen sollen«, flüsterte er.
»Größe allein macht's nicht«, sagte Melwin, und rieb noch einmal über seinen Stern.


Koblenzer Weihnachtsmarkt 


Die lange Reihe der Sternputzer rückte langsam vor und zog an Gottes Thron vorbei.
Und bei jedem der großartigen, glitzernden Sterne, die ihm vorgeführt wurden, schüttelte der Herrgott den Kopf.
»Nein, nein«, sagte er. »Das ist nicht der richtige für einen Geburtstag.« 
Schließlich war nur noch Melwin übrig.

Aber gerade in dem Augenblick, als Melwin mit seinem Stern vor den Herrgott treten sollte, 
erscholl ein Trompetenstoß.


Der Himmel erzitterte, und die Engel erhoben mutlos die Hände.
Der Erzengel Gabriel war gekommen, um sich mit seinem Stern an dem Wettbewerb zu beteiligen. 
Und der Erzengel Gabriel gewann jeden Wettbewerb.

Mit seiner großen, goldenen Trompete in der rechten Hand und dem prachtvollen Stern in der linken, 
schritt Gabriel durch die Reihen der Engel.

Er hielt Gott seinen Stern hin, und der Stern blitzte und funkelte in allen Farben, die es je gegeben hatte und die es je geben würde. Dann trat Gabriel zurück und wartete darauf, zum Sieger ausgerufen zu werden.


Danke an Burgi und Nina für die lieben Grüße


Aber der Herrgott, der alles sieht, sah Melwin dastehen und warten.
»Der Wettbewerb ist noch nicht abgeschlossen«, sagte er. »Komm, Melwin. Zeig mir deinen Stern.«
Melwin trat vor und hielt seinen Stern hoch.
Der Herrgott sah zu dem Stern herab, der ruhig und freundlich strahlte, und er nickte ein paarmal und lächelte.
»Du hast es verstanden, Melwin«, sagte der Herrgott. »Das ist der richtige Stern.«
Alle Engel im Himmel jubelten und Gabriel ließ seine goldene Trompete erschallen.

»Komm mit mir, Melwin«, sagte der Herrgott.
Melwin faßte seinen Stern fester und lief hinter dem Herrgott her, der quer durch den Himmel schritt.
Ab und zu sah der Herrgott sich um und betrachtete Melwins Stern und sein warmes, freundliches Licht.
»Doch, der wird ihm gefallen«, sagte er. »Der wird ihm bestimmt gefallen.«


Danke an Kirsten und Nicole  


Schließlich blieb der Herrgott vor einem dunklen, weiten Wolkenloch stehen.

»Stell ihn hierher, Melwin. Ja so. Genau so.«

»Wie gut er dahin paßt«, sagte der Herrgott. »Sein Licht macht alles froh, was er bescheint. 
Sieh nur, Melwin. Sieh nur.« Melwin gab seinem Stern noch einen letzten Wischer mit dem Ärmel. 
Und dann, während der Stern noch strahlender und heller aufleuchtete, sah er hinab - auf die kleine Stadt Betlehem.


Noch mehr liebe Post - Danke Claudia und Mandy 


Ich hoffe, die Geschichte von Melwin und seinem kleinen Stern hat Euch gefallen. 
Es wäre doch zu schön, wenn der kleine Stern ein wenig Hoffnung und Glück nicht nur nach Bethlehem sondern auf die ganze Welt bringen und die Menschen überall friedlich vereint das Weihnachtsfest zusammen feiern könnten...


Und nochmal Danke an Lene, Traudi und Ulla 


Morgen stoppt die Reise noch einmal bei Marita
Dann ist sie für 2023 leider vorbei und ich sage Danke an alle, die in den letzten Tagen mit mir gereist sind 😘

Nun wünsche ich allen meinen Lesern ein frohes, friedliches und buntes Weihnachtsfest mit vielen kleinen und großen Glücksmomenten. Genießt die magische Zeit!
Und Danke für all Eure lieben Wünsche und kleinen und großen Gaben ❤

Liebe weihnachtliche Grüße





20 Kommentare:

  1. Liebe Nicole,
    vielen Dank für die schöne Geschichte. Sie passt so perfekt zu diesem besonderen Morgen heute und ich bin sehr gerne damit in den Tag gestartet ⭐🖤
    Bei der Reise durch den Advent war ich sehr gerne dabei. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht, jeden Tag mit dir von Blog zu Blog zu hüpfen und ich hoffe, niemanden vergessen zu haben.
    Viel zu kurz war die schöne Zeit. Umso besser, dass es bei Marita morgen noch einen Bonusbeitrag gibt!
    Dir und deinen Lieben frohe Weihnachten.
    Der gute Stern, unter dem das neue Jahr beginnen kann, ist ja nun auf jeden Fall gefunden <;o)))
    Ich drück dich aus der Ferne, herzliche
    Claudiagrüße

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  2. Liebe Nicole,
    danke für diese wunderbare und schöne Geschichte, ich habe sie mit einem Genuss gelesen und dazu die tollen Bilder betrachtet. Danke das du auch in diesem Jahr wieder "Die Reise durch den Advent" auf die Beine gestellt hast.
    Danke an alle fabelhaften Bloggerinnen für ihre kreativen Beiträge der letzten Tage und danke das ich auch wieder dabei sein durfte. Es hat mir große Freude gemacht.
    Nun wünsche ich dir und deinen Lieben ein gesegnetes Weihnachtsfest und erholsame Feiertag.

    Weihnachtliche Grüße
    Sheena

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  3. Liebe Nicole,
    klar hat mir die Geschichte gefallen, ging es doch um Sterne 😉✨ Vielen Dank für diesen wunderschönen Beitrag. Und das die Reise noch nicht endet, freut mich sehr. Schöne besinnliche Festtage... Herzlichst Kirsten 🌲🤶🏻

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  4. Das ist eine sehr schöne Geschichte, liebe Nicole.
    Die Reise durch den Advent hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich habe mit Freude daran teilgenommen.
    Vielen Dank an alle für die tollen Beiträge.
    Frohe Weihnachten wünscht
    Heike

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  5. Hallo liebe Nicole,
    die Geschichte ist herzallerliebst und hat mich gefreut. Ja, es wäre schön, wenn es auf der Welt friedvoll zugehen würde und alle Menschen harmonisch zusammen sein könnten. Übrigens, wir haben auch so einen kleinen Putzteufel, unser Anton. Er läuft, wenn er hier ist, jedem Stäubchen mit seinem Besen hinterher und ruft immer, da Oma, da und zeigt mir den Dreck.!!!!!!
    Vielen, lieben Dank für die Reise durch den Advent. Ich habe gerne mitgemacht und dadurch ein paar Follower bekommen,
    Wir wünschen euch ein besinnliches Weihnachtsfest.
    Liebe Grüße
    Tilla

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  6. Liebe Nicole,
    auch Dir ein schönes Fest und lieben Dank für Deine schöne Weihnachtskarte.
    Viele Grüße!

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  7. Liebe Nicole, da wir gleich zu meiner Mutter fahren, werde ich mir morgen die Zeit nehmen und deine Geschichte ganz in Ruhe lesen. Schon jetzt bedanke ich mich nochmals bei dir für die Organisation der "Reise durch den Advent"! Ich habe gerne mitgemacht und mich sehr über die zahlreichen Besucher gefreut!
    Frohe Weihnachtstage für dich und deine Familie wünscht dir
    Anke

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  8. Liebe Nicole, was für eine wunderschöne Geschichte. Ich bin ganz verzaubert von ihr. Ich werde Sue Heute Abend vorlesen..Danke für diese wunderschöne Reise. Dir und deine Familie wünsche ich frohe Weihnachtstage
    Liebe Grüße, Marita

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  9. Liebe Nicole,

    Danke für diese wunderschöne Geschichte und das die Reise durch den Advent noch einen Tag länger ist. Es hat wieder soviel Spaß gemacht und mir Energie gegeben. - Danke schön.
    Genieß die Weihnachtszeit und bis in 2024.

    Liebe Grüße
    Elke von Einfach Elke

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  10. Ich wünsche dir und deiner Familie besinnliche Weihnachten. Bleibt gesund. LG Romy

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  11. Das ist ja eine wunderschöne Geschichte. Meinen Kaffeebecher habe ich dabei ausgetrunken ;-). Liebe Nicole, ich wünsche Dir und Deinen Liebsten wunderschöne Weihnachten ♥.
    LG
    Ari

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  12. Hallo Nicole,
    eine wundervolle Geschichte vom kleinen Stern.
    Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest.
    L.G.KarinNettchen

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  13. Liebe Nicole,
    eine wundervolle, anrührende Geschichte zum 24sten über diesen kleinen Stern...und es wäre wirklich so schön, wenn die Menschen die Botschaft von Bethlehem verstehen und beherzigen würden.
    Ich danke dir für die Organisation auch der diesjährigen Reise, der ich so gerne jeden Tag gefolgt bin.
    Einen ganz herzlichen Gruß an dich und hab noch wunderbare Weihnachtstage, Marita

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  14. Liebe Nicole,
    die Geschichte ist ganz wundervoll und berührend zugleich.
    Ich wünsche dir und deinen Lieben ein wunderschönes und frohes Weihnachtsfest.
    Herzliche Grüße
    Gudrun

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  15. Eine wirklich zauberhafte Geschichte, liebe Nicole. ❤️
    Ich wünsche dir und deinen Lieben schöne Festtage.
    Liebe Grüße
    Bianca

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  16. Liebe Nicole,
    was für eine schöne Geschichte hast du uns da erzählt. Ich mag solche Geschichten und auch die Fotos, die du dazu eingestellt hast, passen gut. Nur traurig, dass es in Bethlehem keinen Frieden gibt.....
    LG Agnes

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  17. Was für eine schöne Geschichte, die Fotos passen so wunderbar dazu.

    Liebe Nicole, herzlichen Dank auch für Deine schöne Weihnachtspost und die lieben Worte und Wünsche, so eine große Freude.

    Einen wundervollen 2. Weihnachtsfeiertag
    wünscht Dir
    Anke

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  18. Liebe Nicole, vielen herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar. Ich wünsche dir von Herzen ein schönes Weihnachtsfest und ein paar entspannte Tage ...
    Herzliche Grüße
    Jutta

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  19. Liebe Nicole,
    die Geschichte vom Melvin, dem Engel, berührt mich sehr und ich habe sie sehr gerne gelesen.
    Danke für die bezaubernde Reise durch den Advent, an der ich gerne teilgenommen habe. 23 wunderschöne Beiträge habe ich gelesen und den 24. werde ich noch lesen, wenn ich mich gleich zu Marita klicke. 😘 ...bin schon so gespannt.
    Ich wünsche Dir eine schöne Zeit zwischen den Jahren und grüße Dich herzlich.💗
    Traudi.💗

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  20. Ach, was freue ich mich, dass meine Karte bei Dir angekommen ist, liebe Nicole, und auch für Deine Weihnachtspost muss ich mich noch herzlichst bedanken. Die kleine Geschichte ist urlieb!! Herzlichst, Nicole

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